Gedächtnis

Das Gedächtnis erlaubt es, aufgenommene Informationen zu behalten, zu ordnen und wieder abzurufen. Man versteht darunter in der Regel kein einheitliches Konstrukt, sondern eher verschiedene Subsysteme, welche als Folge von Hirnschädigungen spezifische Dysfunktionalitäten aufweisen können. Dies kann beispielsweise die Dauer des Behaltens-Intervalls (Kurzzeit-, Langzeit-, oder Arbeitsgedächtnis) oder die Darstellungsart (verbal oder figural) der Informationen betreffen, weshalb es wichtig ist, die Gedächtnisleistung mit verschiedenen Zeitintervallen und Materialien zu erfassen um ein möglichst präzises Störungsbild zu erhalten.

Warum Gedächtnis ein wichtiges Kriterium für die Neuropsychologie ist?

Unter Gedächtnis versteht man die Fähigkeit, aufgenommene Informationen zu behalten, zu ordnen und wieder abzurufen. Das Gedächtnis umfasst verschiedene Funktionsbereiche und Prozesse, die durch eine Hirnschädigung spezifisch gestört sein können (Schuri, 2009). Da Gedächtnisleistungen abhängig von der Dauer des Behaltens-Intervalls (kurz- vs. langfristig) und modalitätsspezifisch beeinträchtigt sein können, ist eine Untersuchung sowohl in verschiedenen zeitlichen Intervallen als auch mit unterschiedlichem Material (sprachlich, figural) erforderlich. Gedächtnis ist demnach kein einheitliches Konstrukt, sondern besteht vielmehr aus verschiedenen Subsystemen (Thöne-Otto, 2009).

Ein prominentes Gedächtnismodell stammt von Baddeley (2000). Das Modell sieht eine Unterscheidung zwischen Speicherfunktionen und exekutiven Funktionen des Arbeitsgedächtnisses vor. Die Speicherfunktion des Arbeitsgedächtnisses wird dabei häufig durch die Angabe der Kapazitätsgrenze erfasst, d. h. durch die größte Menge an Informationen, die im Arbeitsgedächtnis gespeichert werden kann.

Dies wird auch als Kurzzeitgedächtnis (short-term memory) bezeichnet. Aus dieser Sicht schließt somit das auf Baddeley zurückgehende Modell des Arbeitsgedächtnisses das Konzept des Kurzzeitgedächtnisses mit ein (Schellig, 2011). Die Zentrale Exekutive wird schließlich maßgeblich mit dem Arbeitsgedächtnis in Verbindung gebracht, dessen wesentliche Funktion die Aufrechterhaltung und Manipulation von Informationen ist (Müller & Münte, 2009).

Finden Sie den passenden Test für die Überprüfung der Gedächtnisleistung

Entdecken Sie im Wiener Testsystem von SCHUHFRIED diverse Tests zur Dimension Gedächtnis.